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Bei Anruf Folter… Grüße aus dem Sinai

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  • Diese veranstaltung ist abgelaufen.

Details

Datum:
Freitag, 21. Februar 2014
Zeit:
20:00 - 23:00
Kosten:
Spende
:
,

Veranstaltungsort

Allerweltshaus Köln
Körnerstraße 77
Köln, Nordrhein-Westfalen 50823 Deutschland
+ Google Karte
Webseite:
www.allerweltshaus.de

Veranstalter

Desert Rose e. V.
E-Mail:
Webseite:
http://www.SOSsinai.org

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen daheim auf Ihrem Sofa und bekommen einen Anruf. Sowie Sie den Hörer abnehmen, beginnt für die Person am anderen Ende der Leitung, ein Freund/ eine Freundin oder Verwandte/r von Ihnen, eine grausame Tortur: Er/ sie bekommt Schläge mit Metallstangen, wird mit flüssigem Plastik begossen, mit Zigaretten verbrannt oder der Körper mit Benzin angezündet.

Was sich liest wie das Drehbuch eines Horrorfilms, findet auf der ägyptischen Halbinsel Sinai seit vielen Jahren in der Realität statt und beschreibt das Schicksal tausender Flüchtlinge, hauptsächlich etritreischer und sudanesischer Herkunft, die dort auf dem Weg nach Israel von Beduinen in sogenannten Foltercamps festgehalten werden. Zudem werden in den letzten Jahren immer mehr Flüchtlinge aus großen Flüchtlingslagern im Sudan oder in Äthiopien dorthin verschleppt. Ziel dieses Netzwerks von Menschenhändlern ist es, durch die Folter Lösegelder von bis zu 60.000 USD von den Familien der Geiseln zu erpressen. Die Angehörigen, die in den Heimatländern der Opfer, aber auch in Deutschland oder anderen Ländern weltweit leben, verschulden sich nicht selten existentiell, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Gelingt dies nicht, werden die Opfer, darunter auch Kinder und Frauen, zu Tode gefoltert oder ihre Organe entnommen und diese mutmaßlich verkauft. Laut UN ist der Menschenhandel im Sinai “eine der am wenigsten bekannten humanitären Krisen in der Welt”.

Um die Wahrnehmnung dieser menschlichen Tragödie in der Öffentlichkeit und in der Politik zu erhöhen und den davon betroffenen Menschen zu helfen, wurde vor kurzem der gemeinnützige und politsch neutrale Verein “Desert Rose e. V.” gegründet. Bei der Veranstaltung am 21. Februar im Allerwelthaus Köln werden die Mitglieder über die Ziele des Vereins sprechen und ihre Initiative “SOS Sinai” vorstellen. Zu Wort kommen wird zudem eine Vertreterin der Partnerorganisation ASSAF (Aid organization for refugees and asylum seekers), die sich in Tel Aviv/ Israel um rechts- und mittellose Flüchtlinge und Folteropfer aus dem Sinai kümmert. Zudem wird Annette Groth, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Sinai-Expertin, über die politische Lage bzgl. des Menschenhandels im Sinai berichten. Als Gastrednerin angefragt ist darüber hinaus Menschenrechtsaktivistin Dr. Alganesh Fessaha, die jüngst in Italien für ihr humanitäres Engagement, insbesondere für die im Sinai gefolterten subsaharischen Flüchtlinge, ausgezeichnet wurde.

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